Am 26. November ist in Ludwigshafen  “Made in Bangladesh” uraufgeführt worden – das Stück reist – siehe “aktuelles”

Made in Bangladesh erkundet die berüchtigten Sweat Shops der Textilindustrie und den vermeintlich künstlerisch legitimierten „Sweat Shop“ des Tanzsaals – und findet mehr Gemeinsamkeiten, als unserem etablierten Kulturbetrieb lieb sein kann. Denn gleich ob Tänzer oder Näher, sie arbeiten auf Kosten ihrer Gesundheit, abgespeist mit Billiglöhnen und ständig in Gefahr, ihren Job an eine noch jüngere, noch flexiblere Konkurrenz zu verlieren. Dass Helena Waldmann es nicht bei dem Gedankenspiel der offensichtlichen Parallelen belässt, versteht sich von selbst. Ihr dokumentarisches Projekt führte sie bereits im Winter und Frühjahr nach Dhaka. Gemeinsam mit dem Kathak-Experten Vikram Iyengar aus Kalkutta entwickelte sie dort mit 12 versierten Kathak-Tänzerinnen und -Tänzern ihre neue Produktion. Neben der eigentlich choreographischen Arbeit war Waldmann die inhaltliche Recherche ein großes Anliegen. Unterstützt von Nazma Akter, der international wohl bekanntesten Kämpferin gegen die Ausbeutung in der Textilindustrie, gelang es dem Produktionsteam, Performer und Arbeiter miteinander in Kontakt zu bringen – in mehreren Treffen und einmal sogar an einem echten Arbeitsplatz in der Fabrik der Rishal Group of Industries. Die Ergebnisse dieser Recherche fließen in Form von Film-Einspielungen und Ton-Collagen in die multimediale Inszenierung ein.

Auf die Uraufführung im Theater im Pfalzbau Ludwigshafen am 26. November 2014 folgt eine Europa-Tournee und die Bangladesh-Premiere an der Shilpakala Academy in Dhaka dann im Rahmen einer geplanten Südasien Tournee im Februar 2015 . Weitere Tournee im Oktober/November 2015 in Planung.

 

http://www.helenawaldmann.com/